Wer der Wissenschaft gegenüber aufgeschlossen ist, für den ist die Präsenz des Klimawandels kein Diskussionspunkt mehr. Die Frage jedoch, welche Maßnahmen nun ergriffen werden und auf welche Art der Klimawandel aufgehalten werden kann, führt nicht nur in Deutschland zu hitzigen Debatten. CO2-Kompensation ist dabei besonders bei Flügen als moderner Ablasshandel beliebt. Dabei kann auch noch auf andere Weise das Klima geschützt werden.

 

CO2-Reduktion vs. Kompensation

Wer CO2 kompensiert, der tut dies, indem er Geld an gemeinnützige Organisationen spendet, die mit diesem Geld Projekte umsetzen, die an anderer Stelle CO2 einsparen. Das ist sicherlich eine gute Maßnahme, solange CO2-Emissionen nicht vermeidbar sind. Wer aber nur mal einen Tag zum Shoppen nach London fliegt, der könnte sich überlegen, ob die nächste Großstadt in Deutschland zur Befriedigung der „Shoppinglust“ nicht auch ausreicht, und die Emissionen direkt einsparen. Doch spätestens bei Geschäftsreisen in ferne Länder ist der Verzicht aufs Fliegen keine Lösung. Hier scheint die Kompensation vorerst der einzig gangbare Weg zu sein. Wer noch einen Schritt weiter denkt und nachhaltig Leben möchte, der kann auch im Alltag darauf achten wie CO2 intensiv er lebt und über bestimmte Projekte, wie etwa Aufforstungsprojekte, seinen CO2-Fußabdruck kompensieren, die sich teilweise sogar mit nachhaltigen Renditen verbinden lassen.

CO2 in der Vermögensanlage

Auch die Unternehmen hinter den Wertpapieren im eignen Depot haben messbare CO2-Ausstöße. Wer seine Ansprüche an die ökologische Nachhaltigkeit im Portfolio umsetzen möchte, der kann auch dort Fonds wählen, die „Umweltsünder“ aussortieren oder das Portfolio derart gewichten, dass eine beachtliche Reduktion des portfolioeigenen Ausstoßes an CO2-Emissionen möglich ist. Neben der Beantwortung der Gewissensfrage, lässt sich hierdurch auch das Risiko reduzieren, durch regulatorische Eingriffe und Besteuerung von CO2- Emissionen stark betroffen zu sein. Vorsicht sollte jedoch geboten sein, denn manch ein Fonds reduziert zwar den CO2-Ausstoß, verringert dabei jedoch die Diversifikation erheblich und lässt Branchenrisiken entstehen, die Zulasten ihrer Renditerwartung gehen und das Gesamtrisiko unnötig erhöhen.

 

Kernaussage:

CO2-Kompensation ersetzt zwar die Reduzierung der Emission nicht, kann aber ein guter Weg sein in Fällen, in denen die Reduktion nicht möglich ist. Wer CO2-Emissionen kompensieren oder gar reduzieren möchte, der kann dies auch über das Fliegen hinaus tun und selbst seine Vermögensanlage dahingehend optimieren.

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