Nachdem im Jahr 2017 starke Renditen verzeichnet wurden, lieferten die weltweiten Kapitalmärkte 2018 in Euro negative Renditen.

 

An den weltweiten Aktienmärkten waren die die Renditen im Allgemeinen negativ. Was die wichtigsten Hauptindizes anbelangt, ist zu erkennen, dass sich die meisten entwickelten Märkte im Vergleich zu den europäischen Märkten und den Schwellenmärkten besser entwickelt haben. Dabei entwickelten sich kleine Unternehmen (Small Caps) gegenüber großen Unternehmen (Large Caps) sowohl in den Schwellenmärkten als auch in den entwickelten Märkten unterdurchschnittlich. Die Renditen an den Anleihenmärkten fielen sehr unterschiedlich aus.

In den Nachrichten waren im Jahresverlauf häufig Berichte über das globale Wirtschaftswachstum, die Unternehmensgewinne, das Rekordtief bei der Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, die Implementierung des Brexit, die US-amerikanischen Handelskriege mit China und anderen Ländern, sowie einer sich abflachenden Zinsstrukturkurve der US-Staatsanleihen zu lesen. Die weltweiten Aktienmärkte erzielten bis September positive Renditen, gefolgt von einem Rückgang im vierten Quartal, was dazu führte, dass der S&P 500 Index eine Jahresrendite von 0,4% erzielte und der MSCI All Country World Index eine Rendite von -4,9% verzeichnete.

Aufgrund des Rückgangs der Aktienkurse im vierten Quartal stellen sich zahlreiche Anleger die Frage, wie sich Aktien wohl in nächster Zeit entwickeln werden. Einbrüche auf dem Aktienmarkt von 10% gab es in der Vergangenheit bereits häufig. Der S&P 500 Index verzeichnete im vierten Quartal eine Rendite von -12,1%, während der MSCI All Country World Index eine Rendite von -11,4% erzielte. In den 12 Monaten nach Kursrückgängen von 10% oder mehr lagen die Aktienrenditen der entwickelten Märkte durchschnittlich in gut 70% der Zeit im positiven Bereich.

Die höhere Marktvolatilität im vierten Quartal 2018 unterstreicht die Bedeutung einer Anlagestrategie, die auf Diversifikation und Disziplin anstelle von Vorhersagen und zeitlicher Abstimmung basiert. Damit Anleger Marktentwicklungen zuverlässig vorhersagen können, müssen sie Zukunftsereignisse exakter vorhersehen können als alle anderen Marktteilnehmer und zudem eine klare Vorstellung davon haben, wie andere Marktteilnehmer auf diese Zukunftsereignisse reagieren werden. Allerdings liegen wenige Hinweise darauf vor, dass sich eines dieser Ziele durchgängig erreichen lässt. Anstatt zu versuchen, die Marktpreise vorherzusehen, sollten sich Anleger darauf zurückbesinnen, dass relevante Informationen rasch in die Marktpreise integriert werden. Diese Informationen werden in den erwarteten Renditen widergespiegelt.

Wir haben zwar keine Kontrolle über die Märkte, doch können wir kontrollieren, wie wir investieren. Der Co-CEO von Dimensional, Dave Butler, pflegt es so auszudrücken: „Kontrolliere, was du kontrollieren kannst.“

 

Kernaussage

Das Jahr 2018 bot zahlreiche Beispiele dafür, wie schwierig es ist, die Wertentwicklung der Märkte vorherzusagen, und wie wichtig Diversifikation und Wahrung der Disziplin sind, wenn Anleger effektiv die langfristigen Renditechancen nutzen wollen, die die Finanzmärkte zu bieten haben.

Nikolaus Reeder

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