Wieso Anleger zweimal darüber nachdenken sollten, den größten Aktien hinterherzulaufen

 

Das Wachstum eines Unternehmens zu einer der größten Firmen des jeweiligen Aktienmarktes geht oft mit beeindruckenden Renditen einher. Doch nicht lange nach dem Beitritt zu den Top 10 der größten Aktien, gemessen an der Marktkapitalisierung, sind Renditen im Durchschnitt hinter dem Markt zurückgeblieben.

  • Von 1927 bis 2019 lag die durchschnittliche annualisierte Rendite dieser Aktien in den drei Jahren vor dem Beitritt zu den Top 10 um fast 25% über dem Markt. In den drei Jahren danach betrug die Überrendite weniger als 1%.  (Die Renditen wurden vom Beginn des ersten Kalenderjahres gemessen, nachdem eine Aktie in die Top 10 aufgenommen wurde und beziehen sich auf den Fama/French Total US Market Research Index, 1927-2019.)
  • Fünf Jahre nach dem Beitritt zu den Top 10 blieben diese Aktien im Durchschnitt hinter der Rendite des entsprechenden Marktsegmentes zurück – ein starker Kontrast zu den Jahren davor. Der Unterschied über 10 Jahre ist sogar noch markanter.
  • Die Firma Intel ist ein illustratives Beispiel. Der Technologieriese verzeichnete in den zehn Jahren vor seinem Aufstieg in die Top 10 eine durchschnittliche jährliche Überschussrendite von 29%, blieb jedoch im nächsten Jahrzehnt um fast 6% pro Jahr hinter dem Gesamtmarkt zurück. Ebenso sank Googles annualisierte Überschussrendite der 5 Jahre vor dem Beitritt in die Top 10 um etwa die Hälfte in den 5 Jahren nach dem Beitritt.

Überschussrendiiten von Unternehmen vor und nach Aufnahme in Börsen-INDEX

 

Kernaussage

Erwartungen hinsichtlich der Aussichten eines Unternehmens spiegeln sich in ihrem aktuellen Aktienkurs wider. Positive Nachrichten könnten zu einer zusätzlichen Preissteigerung führen, aber diese unerwarteten Änderungen sind nicht vorhersehbar.

Nikolaus Reeder

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